Ausstellung „Demokratie in Ulm: 75 Jahre Ulmer Gemeinderat 1946″
2021 stand Ulm ganz im Zeichen der Demokratie: Zum 75. Jahrestag der ersten Gemeinderatswahl nach Krieg und Zerstörung beging die Stadt Ulm dieses Jubiläum mit einem Themenjahr unter dem Titel “Zuhören. Mitreden. Gestalten. 75 Jahre Demokratie in Ulm”. Zahlreiche städtische und nicht-städtische Akteure brachten sich darin mit unterschiedlichen Aktionen, Programmpunkten und Bildungsangeboten ein.
Am 26. Mai 1946 fanden in Ulm, das zu den größeren Städten in der amerikanischen Zone gehörte, die ersten freien Gemeinderatswahlen nach Nationalsozialismus und Krieg statt, und am 6. Juli 1946 wurden die feierliche Einsetzung und die Konstituierung des neugewählten Ulmer Gemeinderates vollzogen.13 Jahre zuvor war die kommunale Selbstverwaltung durch die nationalsozialistischen Machthaber unmittelbar nach deren Machtübernahme vernichtet worden, wobei der Gemeinderat der Weimarer Republik von der NSDAP zur Selbstauflösung genötigt wurde. Das nationalsozialistische “Führerprinzip” ersetzte freie Wahlen und repräsentative Demokratie. Die Abschaffung der Demokratie endete auch in Ulm in Krieg und Zerstörung.
13 Jahre später wollten die Ulmerinnen und Ulmer den Neuanfang. Die überwältigende Mehrheit von ihnen gab bei der ersten Gemeinderatswahl ihre Stimme ab. Die damalige Wahlbeteiligung von 74,8 Prozent wurde bis zum heutigen Tag nicht wieder erreicht. Dies darf bei allem Vorbehalt als ein beeindruckendes Zeugnis der Zustimmung der Ulmer Bevölkerung zum neuen politischen System gewertet werden. Deutschland gilt heute als eine der stabilsten Demokratien Europas. Von 1946 zu den 1968ern bis hin ins wiedervereinigten Deutschland begann ein Wandlungsprozess, den der Heidelberg Geschichtsprofessor Edgar Wolfrum als “Geglückte Demokratie” bezeichnete. Hier spielte die kommunale Selbstverwaltung als “Schule der Demokratie” eine maßgebliche Rolle.
Das Themenjahr nahm den Anlass auf, sich im Erreichten zu vergewissern, und gleichzeitig der Herausforderungen für die Demokratie gewahr zu werden. Die Ausstellungen, Vorträge, Kulturprojekte, Aktionstage sowie Bildungsangebote luden über das ganze Jahr verteilt zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit dem Thema (Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen) ein. Nicht zuletzt wollte das Jubiläum die Ulmer Stadtgesellschaft aktivieren, im demokratischen Selbstverständnis zuzuhören, mitzureden und mitzugestalten. Der Festakt kann als Live-Stream auf Youtube ( Festakt “75 Jahre Demokratie in Ulm”) angesehen werden.
Das Haus der Stadtgeschichte – Stadtarchiv Ulm beteiligte sich mit einer Ausstellung, die die Zerschlagung der kommunalen Demokratie durch die Nationalsozialisten, Krieg und Zerstörung, Befreiung, Nachkriegsnot, die ersten Oberbürgermeister, demokratische Öffentlichkeit, Wahlen und Parteien, Frauen in der Stadtpolitik und neue Formen gelebter Demokratie thematisierte und die schwierigen demokratischen Anfänge in Ulm lebendig werden ließ. Die Ausstellung war vom 6. Juli bis 15. September 2021 im Schwörhaus zu sehen und wird weiterhin auch online präsentiert. Die Abbildungen zu den einzelnen Unterkapiteln lassen sich jeweils am Ende eines Absatzes über den Link “Abbildungen” aufklappen.
Ausschaltung der kommunalen Demokratie durch die Nationalsozialisten
Die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30.1.1933 bedeutete das Ende der Weimarer Republik. Wenig später löste Reichspräsident von Hindenburg den Reichstag auf und setzte für den 5.3.1933 Neuwahlen an. Nach einem intensiven, unter massiver Einschüchterung des politischen Gegners geführtem Wahlkampf erreichte die Ulmer NSDAP bei der Reichstagswahl in Ulm etwa 45 % der Stimmen.
Dies hatte auch unmittelbare Konsequenzen für die kommunale Ebene: Am 13.3.veranlassten die Nationalsozialisten die Selbstauflösung des Ulmer Gemeinderats und am 15.3.wurde Oberbürgermeister Emil Schwammberger unter massiven Drohungen aus seinem Amt gedrängt und kurz darauf entlassen. Weitere politisch motivierte Entlassungen von Beamten der Stadtverwaltung folgten.
Am 15.5.1933 traten dann “gleichgeschaltete” sogenannte “Ratsherren” wieder zusammen, die nur noch aus NSDAP-Mitgliedern und “Hospitanten” der NSDAP-Fraktion bestanden. Sie hatten nun nur noch beratende Funktion, die “Führung” der Stadt oblag dem am 4./5.4.1933 als “Staatskommissar”, dann am 3. 8.1933 als Oberbürgermeister eingesetzten Friedrich Foerster, der keine Legitimation durch die Bürgerschaft besaß.

Weitere Abbildungen
- Bild 1: Am 8. 3.1933 besetzten die Nationalsozialisten das Rathaus und hissten demonstrativ die Hakenkreuzfahne. Während die Menge vor dem Rathaus dies mit lautem Jubel begrüßte, sahen die Beamten der Stadtverwaltung dem Treiben tatenlos zu – teils aus Ohnmacht, teils aus Sympathie
- Bild 2: Am 15.5.1933 wurde der neue, “gleichgeschaltete” Gemeinderat vereidigt. Den Ratsherren, die nun ernannt und nicht mehr gewählt wurden, blieb nur noch beratende Funktion. Abstimmungen waren nicht mehr gestattet. Das nationalsozialistische “Führerprinzip” ersetzte die repräsentative, gewählte Vertretung
- Bild 3: Friedrich Foerster wurde am 3.8.1933 als Ulmer Oberbürgermeister eingesetzt. Er griff die Tradition des Schwörmontags wieder auf, deutete ihn aber im NS-Sinne um. Statt selbst die Rechte der Bürger zu garantieren, ließ er die Bürgerschaft schwören, sich seiner Führung zu unterwerfen.
- Bild 4: Bei der Vereidigung des Gemeinderats am 15.5.1933 war auch der “Reichsstatthalter für Württemberg” Wilhelm Murr (rechts vor den Stufen, im Gespräch mit SA-Leuten) anwesend.
- Bild 5: “Reichstagswahl” und “Volksabstimmung” am 12.11.1933 dienten zur nachträglichen Legitimierung bereits vollzogener Entscheidungen. Die Wahlen waren weder frei noch geheim. Nichtwähler wurden namentlich erfasst, Nein-Stimmen für ungültig erklärt. Aus demokratischem Wahlrecht war Akklamationspflicht geworden.
Leben in der nationalsozialistischen Diktatur
Gleich zu Beginn ihrer Herrschaft gingen die Nationalsozialisten massiv gegen ihre Gegner vor und veränderten das Leben in der Stadt: Die Gewerkschaften wurden aufgelöst, die Stadtverwaltung von Regimegegnern “gesäubert”, Vereine und Verbände ideologisch “gleichgeschaltet”. Kommunisten, Sozialdemokraten und andere Oppositionelle wurden verhaftet und in sogenannte “Schutzhaftlager” verbracht.
Der rassistische Terror begann in Ulm schon 1933 mit einem Boykott jüdischer Geschäfte und dem Ausschluss jüdischer Ulmer aus Vereinen. In der reichsweiten Pogromnacht am 9.11.1938 wurden zahlreiche Ulmer Juden – unter ihnen der Rabbiner – auf dem Weinhof misshandelt und die Synagoge angezündet. Wer bis 1941 nicht auswanderte, wurde in eines der Konzentrations- und Vernichtungslager im Osten deportiert und ermordet.
Kinder und Jugendliche wurden frühzeitig in NS-Organisationen vereinnahmt. Frauen wurden einerseits auf den häuslichen Wirkungskreis beschränkt, andererseits mussten sie im Krieg Schwerstarbeit leisten.
Widerstand leisteten nur wenige: Während der Freundeskreis um den Schüler Heinz Brenner unentdeckt blieb, wurden die Geschwister Hans und Sophie Scholl 1943 hingerichtet.
Weitere Abbildungen
- Bild 1: Politisch Andersdenkende, wie der SPD-Redakteur Johann Weißer und der Gewerkschafter Leonhard Gerlinger, wurden inhaftiert. Auch in Ulm wurden im Konzentrationslager Oberer Kuhberg von November 1933 bis Juli 1935 politische Häftlinge gedemütigt, schikaniert und gefoltert.© Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg (DZOK)
- Bild 2: Jüdische Einwohner wurden systematisch diskriminiert und verfolgt. Schon im März 1933 wurde in Ulm der erste Boykott jüdischer Geschäfte organisiert und bis Sommer die jüdischen Sportler aus den Vereinen ausgeschlossen.
- Bild 3: Der Abbruch der Synagoge nach der Reichspogromnacht. Polizeipräsident Dreher erlässt am Abend des 9.11.1938 – angeblich “zur Verhütung von Gefahren für die Juden in Ulm” ein Ausgehverbot für alle Juden. So können die SA-Schläger sicher sein, ihre Opfer anzutreffen.
- Bild 4: Die Ulmer Synagoge während des Abbruchs nach der Reichspogromnacht
- Bild 5: Gerhard Kaiser wurde 1944 nach verschiedenen Arbeitsdiensteinsätzen mit 14 Jahren für mehrere Wochen an den Westwall geschickt, um mit anderen HJ-Jungen von Hand Schützengräben auszuheben. Noch in den letzten Kriegstagen sollten Jugendliche in Wiblingen gegen die vorrückenden Franzosen eingesetzt werden.
Krieg und Zerstörung
Mit dem Beginn des Krieges 1939 wurde der nationalsozialistische Terror verschärft. Schon das Hören ausländischer “Feindsender” wurde mit Gefängnis bestraft. Die jüdischen Einwohner Ulms wurden ausgeplündert und deportiert.
Die Ulmer zahlten – wie alle anderen Deutschen – einen hohen Preis dafür, dass sie die politische Verantwortung den Nationalsozialisten übertragen hatten. Etwa 60 % der Stadt und 75 % aller Gewerbebetriebe fielen dem Bombenkrieg zum Opfer. Die verheerendsten Bombenangriffe erfolgten am 17.12.1944 sowie im Februar und März 1945. Die historische Altstadt Ulms wurde zu 80 % zerstört. Daneben standen der Bahnhof als wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowie große Industriebetriebe im Zentrum der Angriffe.
Noch am 13.4.1945 war der Befehl ergangen, die Städte bis zum Äußersten zu halten. Bei Zuwiderhandlungen wurde die Todesstrafe angedroht. Zwei Tage später präzisierte der württembergische Gauleiter Murr im Ulmer Tagblatt, die Todesstrafe gelte auch für das Öffnen einer Panzersperre oder das Zeigen einer weißen Fahne. Auch Angehörige der Täter müssten mit drakonischen Strafen rechnen.

Weitere Abbildungen
- Bild 1: Beim Angriff englischer Flieger am Abend des 17.12.1944 warfen 400 Flugzeuge innerhalb von 19 Minuten 96.646 Bomben über der im dichten Nebel liegenden Stadt ab und entfachten einen Feuersturm, der noch bis Geislingen zu sehen war. Mehr als 700 Menschen starben, 25.000 wurden obdachlos.
- Bild 2: Erich Kaiser erinnert sich: “Wir hörten, wie die Einschläge immer näher kamen. Alle beteten laut und verzweifelt. Eine im Haus wohnende Religionslehrerin las mit hysterischer Stimme Weltuntergangsvisionen aus der Apokalypse des Johannes vor und übersteigerte so die ohnehin chaotische Angstatmosphäre ins Alptraumhafte.”
- Bild 3: US-amerikanischer Panzer in der Hirschstraße 1945
- Bild 4: Das zerstörte Ulmer Stadtzentrum 1945
- Bild 5: Am 22.2.1945 wurden zum wiederholten Mal die Weststadt und Söflingen bombardiert. Im “Sonnenkeller”, einem öffentlichen Luftschutzraum, starben 155 Menschen durch einen Volltreffer. Bei den Aufräumungsarbeiten nach den Luftangriffen wurde auch die Hitlerjugend eingespannt. Die letzten Luftschläge erfolgten am 19.4.1945.
Besetzung der Stadt
Ab Ende März 1945 überschritten alliierte Streitkräfte den Rhein. Der NS-Oberbürgermeister Foerster floh zusammen mit der Kreisleitung und dem Polizeidirektor am 23.4.1945 aus der Stadt. So wurde Ulm ohne nennenswerten Widerstand am 24.4.1945 durch Truppen der 7. US-Armee mit Unterstützung der 1. Französischen Panzerdivision eingenommen.
Vom amerikanischen Kommandanten wurde zunächst Polizeirat Hermann Frank, dann Karl Eychmüller zum Bürgermeister ernannt.
Die Militärregierung mit dem Militärgouverneur an der Spitze regelte in den ersten Monaten das gesamte Leben, von der abendlichen Sperrstunde bis zur Genehmigung jeder einzelnen Drucksache und Veranstaltung, von der Stromzuteilung bis zur Beschlagnahmung von Wohnungen, von der Einsetzung und Entlassung von Beamten und Angestellten bis zur Abhaltung von Gerichtsverhandlungen. Oberbürgermeister, Bürgermeister und Landrat waren der Militärregierung ständig berichtspflichtig und mussten sich rund um die Uhr zur Verfügung halten.
Nach der schrittweisen Rückgabe der Selbstverwaltung an die Deutschen beschränkte sie sich zunehmend auf überwachende Funktionen.

Weitere Abbildungen
- Abbildung 1: Am Vormittag des 24.4.1945 wurden von deutschen Sprengkommandos die Eisenbahnbrücke sowie Schiller-, Herd- und Neue Brücke gesprengt. Die Sprengung der Brücke beim Wiblinger Elektrizitäts- und Wasserwerk mit den Versorgungsleitungen für Strom, Wasser und Gas konnte dagegen verhindert werden.
- Abbildung 2: Bei den Zwangsarbeitern löste die Ankunft der Amerikaner große Freude aus. Die Ulmer und Ulmerinnen waren dagegen zwiegespalten. Einerseits herrschte Erleichterung, weil Fliegeralarme und Luftangriffe endlich ein Ende hatten. Andererseits wusste man nicht, was man von den Siegern zu erwarten hatte.
- Abbildung 3: Am 9.5.1945 zog die Militärregierung vom Finanzamt in die Villa des Chirurgen und Künstlers Alfred Mendler auf dem Galgenberg. Im Juli 1948 wechselte sie in den 3. Stock der Kreissparkasse in der Olgastraße. Die Zahl der Offiziere und Soldaten verringerte sich in dieser Zeit von 49 auf fünf.
- Abbildung 4: Die Mitglieder der Militärregierung kamen meist aus der “Civil Affairs Division” und waren speziell für ihre Verwaltungsaufgaben geschult worden. Viele der relativ jungen Offiziere –J.K. Owen war 31 Jahre alt – hatten studiert und eine pädagogische Ausbildung.
- Abbildung 5: 1949 wurde die Militärregierung von der zivilen „Hohen Kommission“ abgelöst. Der amtierende Militärgouverneur John F. Capell wurde zum „ Resident Officer“ ohne Befehlsgewalt, blieb aber wichtigster Verbindungsmann und offizieller Repräsentant der Vereinigten Staaten in Ulm.
- Abbildung 6: Die Militärregierung hielt den noch von den Nationalsozialisten eingesetzten Polizeirat Hermann Frank für ungeeignet. Am 6.5.1945 ernannte der amerikanische Kommandant daher Karl Eychmüller zum kommissarischen Oberbürgermeister von Ulm, dem am 6.6.1945 Robert Scholl folgte.
Nachkriegsprobleme
Die Lage in der unmittelbaren Nachkriegszeit in Ulm war kritisch. In der zerstörten Stadt mussten Millionen Kubikmeter Schutt beseitigt werden. Die Wasser-, Gas- und Stromversorgung war teilweise lahmgelegt, gleiches galt für Telefon- und Postverbindungen. Die meisten Radios waren beschlagnahmt, Buch- und Zeitungsverlage geschlossen. Die Eisenbahnverbindungen ruhten. Die Versorgung mit Brennmaterial und mit Nahrungsmitteln war schlecht, die Menschen hungerten und froren. Ein großes Problem war die Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit. Eine funktionierende Stadtverwaltung gab es nicht mehr.
Nach und nach kehrten die Evakuierten in die Stadt zurück. Dazu kamen bald Abertausende Flüchtlinge und Vertriebene, Displaced Persons, Spätheimkehrer und später auch Zonenflüchtlinge. Im April 1946 war die Wohnungsnot derart kritisch, dass die Militärregierung vorübergehend den weiteren Zuzug stoppte.
Auf engstem Raum hausten unter völlig unzureichenden hygienischen Bedingungen oft mehrere Familien. Viele Kinder litten unter Mangelerscheinungen, die Säuglingssterblichkeit stieg. Schlangestehen um Nahrungsmittel und Güter des täglichen Bedarfs gehörte zum Alltag. Die von der Besatzungsmacht festgelegte Kalorienzahl betrug weniger als 1.100 kcal pro Tag.

Weitere Abbildungen
- Bild 1: Das zerstörte Ulmer Stadtzentrum mit Münster 1945
- Bild 2: Kriegsgefangene deutsche Frauen und Mädchen aus russischen Lagern, die 1949 im Durchgangslager Kienlesberg eintrafen
- Bild 3: Bis zur Währungsreform blühte der Schwarzmarkt. Hauptumschlagplatz war neben dem Bahnhofsbereich die Sedanstraße. Das Hamstern von Lebensmitteln auf dem Land gehörte wie das stundenlange Schlangestehen vor den Geschäften zum Alltag.
- Bild 4: Die Kienlesbergkaserne wurde zum zentralen Durchgangslager für Vertriebene aus dem Osten, für Kriegsheimkehrer und später auch Zonenflüchtlinge. Allein innerhalb der ersten zwei Jahre nach Kriegsende wurden dort 290.000 Personen durchgeschleust.
- Bild 5: Im Sommer 1945 wurden neben den Erwachsenen auch Schüler von 10-16 Jahren zu Aufräumungsarbeiten herangezogen. Unter der Aufsicht von Lehrern wurden Backsteine aus der zerstörten Kepler-Oberschule und dem Gymnasium geborgen und gesäubert.
- Bild 6: Trümmerbähnle in der Frauenstraße im Winter 1947/48.
- Bild 7: Das System der Lebensmittelkarten und Bezugsscheine funktionierte nur unzureichend, da die Waren fehlten. In den Herbst- und Wintermonaten waren vor allem Schuhe, Anzüge, Jacken und Mäntel gefragt, da auch die Brennstoffversorgung mit Holz und Kohlen völlig ungenügend war.
- Bld 8: Aus einer Umfrage unter 13-Jährigen in einer siebten Volksschulklasse in Ulm Ende 1947
Demokratischer Neubeginn: Die Ulmer Oberbürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg
Am 6.6.1945 wurde Robert Scholl, Vater von Hans und Sophie Scholl, von der US-Militärregierung als Oberbürgermeister von Ulm eingesetzt. Er wurde von einem von der Militärregierung zugelassenen Beirat von Ulmer Bürgern beraten.
Scholl gelang es nicht, sich parteipolitischen Rückhalt zu verschaffen und wurde im September 1946 nur äußerst knapp vom Gemeinderat im Amt bestätigt: In der ersten Sitzung des neu gewählten Gemeinderats beantragte Johann Weißer (SPD) die Ausschreibung der Oberbürgermeisterstelle. 157 Bewerbungen gingen bei der Wahlkommission ein. Am Ende konkurrierten der Amtsinhaber Robert Scholl und Dr. Wilhelm Schöneck, gebürtiger Ulmer, SPD-Mitglied und Jurist im Stuttgarter Innenministerium. Bei der geheimen Wahl durch den Gemeinderat endeten die beiden ersten Wahlgänge mit einem Patt von 18:18 Stimmen. Das Los – von Landrat Ernst Sindlinger gezogen – entschied für Scholl.
Die ersten Ulmer Oberbürgermeisterwahlen verliefen als heftige Schlammschlacht zwischen Scholl, Schöneck und dem parteilosen Stuttgarter Ministerialbeamten Theodor Pfizer. Am 21.3.1948 gewann Pfizer die Stichwahl mit 55,4 % der Stimmen und 66 % Wahlbeteiligung. Pfizer blieb bis 1972 Oberbürgermeister der Stadt Ulm.

Weitere Abbildungen
- Abbildung 1: Trotz seiner schlechten Erfahrungen in Ulm während der NS-Zeit nahm Robert Scholl, Vater von Hans und Sophie Scholl, das Amt des Oberbürgermeisters an.
- Abbildung 2: Am 6.6.1945 (Ausstellungsdatum 8.6.) ernannte die Militärregierung den politisch unbelasteten Robert Scholl, der zudem über kommunalpolitische Erfahrung verfügte, zum Nachfolger Eychmüllers als Oberbürgermeister.
- Abbiuldung 3: Eine Gruppe junger Scholl-Unterstützer, darunter Otl Aicher, Heinz Brenner und Hans Hirzel, sammelten mit einer Flugblattaktion 7173 Unterschriften für Scholl und gegen die Ausschreibung des Oberbürgermeisterpostens.
- Abbildung 4: Scholls Anhänger legten in der einmaligen Ausgabe einer „ Neuen Ulmer Zeitung“ Scholls Verdienste dar. In den Wahlkampf schaltete sich auch das „Studio Null“ mit Scholls Töchtern Inge und Elisabeth, Fritz Hartnagel, Otl Aicher sowie Helga und Herbert Wiegandt ein.
- Abbildung 5: Robert Scholl, der im Wahlkampf weniger auf seine Zukunftspläne als auf das bisher Geleistete einging, erhielt Unterstützung aus den Jugendgruppen und karitativen Verbänden.
- Abbildung 6: Während Schöneck mit Hilfe der SPD bei der Arbeiterschaft, den Gewerkschaften und vor allem bei der Sportjugend zu punkten suchte, schossen sich seine Gegner vor allem auf sein Privatleben ein und versuchten, schmutzige Wäsche in der Öffentlichkeit zu waschen.
- Abbildung 7: Prof. Dr. Theodor Heuss, Vorsitzender der FDP und 1949 erster deutscher Bundespräsident, könnte bei der Nominierung von Pfizer eine Rolle gespielt haben.
- Abbildung 8: Theodor Pfizer, Ministerialrat im Verkehrsministerium in Stuttgart und früherer Reichsbahnbeamter, hier mit Theodor Heuss, hatte familiäre und freundschaftliche Verbindungen nach Ulm, war Kandidat der DVP/FDP und wurde auch von der CDU unterstützt, blieb aber parteilos.
- Abbildung 9: Pfizer wurde als “Macher” und “klarer Kopf” beworben. In seinen Wahlkampfreden wandte er sich gezielt an die Jugend und besonders an die große Wählergruppe der Frauen, für die er am 15.3.1948 eine eigene Wahlkampfveranstaltung abhielt
- Abbildung 10: Vor allem im katholischen Söflingen kursierten Flugblätter, die Pfizer als strengen Protestanten darstellten, als Handlanger des “Katholikenfressers” Hermann Wild (DVP) bzw. des Methodisten Paul Läpple (CDU). Schließlich distanzierten sich auch die Kirchen von dieser Art des Wahlkampfes.
Demokratische Parteien
Ab Herbst 1945 erlaubte die Militärregierung die Gründung von Parteien. Weder Antragsteller noch Mitglieder durften der NSDAP oder einer ihrer Organisationen angehört oder den Nationalsozialismus aktiv gefördert haben.
Bis Oktober 1946 musste jede öffentliche Versammlung vorab genehmigt werden. Anschließend waren Besucherzahlen, Redner und Hauptthemen der Diskussion der Militärregierung zu melden. Auch über Mitgliederzahlen und Einkünfte war regelmäßig Bericht zu erstatten. Die politische Tätigkeit blieb zunächst strikt auf die Kreisgrenzen beschränkt.
Im November 1945 erhielten die Ulmer SPD mit Johann Weißer und die Kommunistische Partei mit Georg Siegwarth an der Spitze ihre Zulassung. Im Dezember folgten die Demokratische Volkspartei (DVP, später FDP) mit Friedrich Hahn und die Christlich Soziale Volkspartei (CSV, später CDU) mit Franz Wiedemeier. Alle Parteivorsitzenden waren bereits in der Weimarer Republik politisch aktiv gewesen. 1946 kam die “Freie Wählervereinigung” (FWV, später “Freie Wählergemeinschaft”, FWG) und 1947 die kurzlebige “Aufbaugemeinschaft der Ulmer” (AdU) hinzu, 1979 schließlich die GRÜNEN.

Weitere Abbildungen
- Abbildung 1: Die Gründungsversammlung der CDU fand am 18.12.1945 im Refektorium des Franziskaner-Klösterles in der Haßlerstraße statt. Geplant war keine Neubelebung der katholischen Zentrumspartei, sondern die Gründung einer überkonfessionellen, an christlichen Werten orientierten Volkspartei.
- Abbildung 2: Franz Wiedemeier gehörte bis 1933 der Zentrumsfraktion des Ulmer Gemeinderats an und wurde 1930 in den Reichstag gewählt. Nach dem Ende des Kriegs gründete er in Ulm die CDU, war 1946-1959 Mitglied im Gemeinderat und 1946-1964 im Landtag. Am 31.5.1948 überreichte er dem neu gewählten Oberbürgermeister Pfizer feierlich die Amtskette.
- Abbildung 3: Hermann Wild, Lehrer am Ulmer Gymnasium, war Mitglied der linksliberalen DDP und Gegner der Nationalsozialisten gewesen. 1945 wurde er zum kommissarischen Kreisbeauftragten für das Schulwesen ernannt und trat der DVP/FDP bei. Er gehörte dem Ulmer Gemeinderat, der Verfassunggebenden Landesversammlung und 1946-1952 dem Landtag an, wo er dem Kulturpolitischen Ausschuss vorstand.
- Abbildung 4: Die Freie Wählervereinigung, später Freie Wählergemeinschaft (FWG), entstand im April 1946. Sie war ein Sammelbecken für alle, die politisch mitarbeiten, aber keiner Partei beitreten wollten. Zur FWG zählten u.a. Albert Unseld, Wilhelm Eychmüller und Heinrich Bantleon.
- Abbildung 5: Johann Weißer war bis 1933 SPD-Parteisekretär und Redakteur der “Donauwacht”. In der NS-Zeit wurde er mehrfach inhaftiert. 1945 beteiligte er sich an der Neugründung der Ulmer SPD, war 1946-1953 SPD-Fraktionsvorsitzender im Ulmer Gemeinderat und 1946-1950 im Landtag. 1945 war er Mitherausgeber der “Schwäbischen Donau-Zeitung”
Demokratische Öffentlichkeit
Die amerikanische Militärregierung lehnte eine Parteipresse ab und wollte freie, unabhängige Zeitungen. Am 10.11.1945 erschien die erste Ausgabe der “Schwäbischen Donau-Zeitung” (SDZ). Lizenzträger waren der Journalist Kurt Fried, Paul Thielemann und der ehemalige Chefredakteur der sozialdemokratischen “Donauwacht” Johann Weißer. Erst im April 1949 wurde mit den “Ulmer Nachrichten” eine zweite Tageszeitung lizensiert.
Nach monatelangen Vorbereitungen wurde am 24.4.1946 unter Leitung von Inge Scholl die Ulmer Volkshochschule (vh) eröffnet, die eine humanistische Bildung bot und Grundlagen für einen demokratischen Neuanfang legte. Aktuelle Monatsthemen, Vortragsreihen, Arbeitsgemeinschaften und Diskussionszirkel waren neue Formate, die renommierte Redner nach Ulm lockten. Ob Wiederaufbau der Stadt oder Frauenfragen, die vh mischte sich ein.
1948 entwickelten Inge Scholl und Otl Aicher das Konzept für eine Hochschule für demokratische Politik und Kultur. Unter dem Einfluss des Schweizer Architekten Max Bill verschob sich der Schwerpunkt hin zur Gestaltung im demokratischen Geist. Die Hochschule für Gestaltung (HfG) wurde zu einer der international bedeutendsten Design-Hochschulen.

Weitere Abbildungen
- Abbildung 1: Die feierliche Lizenzübergabe an Thielemann (li.), Fried (2. v. li.) und Weißer (re.) am 9.11.1945 erfolgte unter dem ambitionierten Leitgedanken “Wahrheit, Würde, Mut”. Ihre Nähe zur DVP und SPD brachte ihnen von Seiten der CDU, den Kirchen und OB Scholl (Mitte) den Vorwurf parteiischer Berichterstattung ein.
- Abbildung 2: Von amerikanischer Seite wurde der Redaktion ein Presseoffizier zur Seite gestellt. Eine offizielle Vorzensur fand nicht statt. Informationen zum (inter-)nationalen Geschehen lieferte die amerikanische “Information Control Division”. Im Lokalteil hatte die Redaktion freie Hand. Den Kulturteil führte Kurt Fried zu besonderer Blüte.
- Abbildung 3: Die feierliche Lizenzübergabe an Thielemann (li.), Fried (2. v. li.) und Weißer (re.) am 9.11.1945 erfolgte unter dem ambitionierten Leitgedanken “Wahrheit, Würde, Mut”. Ihre Nähe zur DVP und SPD brachte ihnen von Seiten der CDU, den Kirchen und OB Scholl (Mitte) den Vorwurf parteiischer Berichterstattung ein.
- Abbildung 4: Das Sekretariat der Ulmer Volkshochschule (vh) befand sich – wie das Amerikahaus – am Marktplatz 9. Vorträge und Konzerte fanden zumeist im Schuhhaussaal statt, die praktischen Kurse in der Wagnerschule.
- Abbildung 5: Innerhalb kürzester Zeit schrieben sich 2600 Interessierte – vorwiegend aus der jüngeren Generation – als Mitglieder der vh Ulm ein. Die Frauen stellten dabei die Mehrheit. Einen kurzzeitigen Einbruch der Mitgliederzahlen nach der Währungsreform konnte man durch verstärkte Werbung rasch auffangen.
- Abbildung 6: Der aktuelle Wochenplan der vh wurde jeweils samstags in der Schwäbischen Donauzeitung veröffentlicht sowie in Plakatform an den städtischen Plakatsäulen und in der Straßenbahn angeschlagen. Die bekannten “Totempfähle” der vh tauchten erst zu Beginn des Jahres 1951 im Stadtbild auf.
- Abbildung 7: Mit finanzieller Unterstützung der Amerikaner und zahlreicher Spender gelang es Inge Scholl, den Bau der Hochschule für Gestaltung (HfG) voranzutreiben. Am 23.6.1952 überreichte ihr der amerikanische Hochkommissar John McCloy einen Scheck in Höhe von 1 Million DM.
- Abbildung 8: Im August 1953 nahm die HfG ihren Betrieb in den Räumen der vh auf, bis am 2.10.1955 der von Max Bill entworfene Gebäudekomplex auf dem Ulmer Kuhberg eröffnet werden konnte.© HfG-Archiv
Kommunalpolitisches Leben im Nachkriegs-Ulm
Aus Amerika kam das Konzept der “Graswurzeldemokratie”, einer schrittweisen bottom-up-Einführung demokratischer Prinzipien. Am 19.5.1945 überreichten Johann Weißer, Georg Siegwarth, Paul Thielemann und Franz Wiedermeier der Militärregierung eine Liste mit 19 politisch Unverdächtigen. Aus dieser Liste wurde ein Beirat von zuletzt 18 Personen berufen, der den Oberbürgermeister beraten sollte und vom 7.6.1945 bis zum Zusammentritt des ersten Gemeinderats am 6.7.1946 tagte. Für den Neuaufbau der Demokratie galt das Prinzip “all politics is local”. Noch vor allen anderen Wahlen fanden in der amerikanischen Besatzungszone Gemeinderatswahlen statt: Am 26.5.1946 erfolgte in Ulm nach 15 Jahren die erste freie und demokratische Gemeinderatswahl, bei der 36 Stadträte auf zwei Jahre mit einer Wahlbeteiligung von 73,6 % gewählt wurden und am 6.7.1946 erstmals zusammentraten. Bei der nächsten Wahl Ende 1947 wurde die sechsjährige Amtszeit eingeführt, wobei die mit geringerer Stimmenzahl gewählte Hälfte bereits einmalig nach drei Jahren ausscheiden musste und daher bei den folgenden Wahlterminen jeweils nur noch 18 Stadträte neu zu wählen waren. Diese Praxis dreijähriger überlappender Amtszeiten wurde letztmals 1971 angewandt. Seit 1975 wurden in Ulm alle – inzwischen 40 – Rätinnen und Räte in einem Wahlgang auf fünf Jahre gewählt.

Weitere Abbildungen
- Abbildung 1: Wie später auch der Gemeinderat, tagte der Beirat mit dem Oberbürgermeister anfangs häufig im Schuhhaussaal. Seine Beschlüsse waren formal nicht bindend, wurden vom Oberbürgermeister jedoch akzeptiert. Die Bevölkerung dagegen betrachtete den Beirat als Gemeinderat mit allen Rechten und Pflichten. Die Mitglieder des Ulmer Beirats 1946: Anton Aicher (Söflingen), Alois Baumann (Wiblingen), Karl Eychmüller (Wieland-Werke), Kurt Fried (Journalist, Kulturbeauftragter), Leonhard Gerlinger (Gewerkschafter), August Keller (Bauunternehmer), Paul Läpple (Bankdirektor), Hans Lindenmann (Baumeister), Karl Preiß (Kupferschmied), Georg Siegwarth (Angestellter), Eugen Sperle (Ingenieur), Dr. Stockburger (Arzt), Paul Ströbel (Bauunternehmer), Paul Thielemann (Verleger), Anton Wagner (Werkmeister), Johann Weißer (Redakteur), Franz Wiedemeier (AOK), Hermann Wild (Gymnasial-Professor).
- Abbildung 2: Festsitzung des Gemeinderats zum Schwörmontag am 6. August 1951 im neuen Rathaussaal (Kleiner Sitzungssaal) mit Ansprache des Dekans Karl Anker. Das Miteinander zum Wohle der Stadt symbolisierte der runde Tisch.
- Abbildung 3: Stimmzettel zur Gemeinderatswahl 1947
- Abbildung 4: An der ersten Gemeinderatswahl am 26.5.1946 beteiligten sich 78,4 % der wahlberechtigten Ulmerinnen und Ulmer. Die CDU stellte bei beiden Wahlen die größte Fraktion, verlor aber 1947 erheblich an Stimmen. An zweiter Stelle etablierte sich die SPD, gefolgt von DVP und der FWV (Freie Wählervereinigung). 1947 erreichte die neue Listengemeinschaft AdU (Aufbaugemeinschaft der Ulmer) auf Anhieb 8,7 % und überholte damit die Kommunisten, die konstant bei 6 % lagen.
- Abbildung 5: Von der Möglichkeit, Stimmen zu kumulieren und panaschieren, wurde rege Gebrauch gemacht. Die Parteizugehörigkeit der Kandidatinnen und Kandidaten war weniger wichtig als ihre Persönlichkeit. Auch bei späteren Wahlkämpfen war es üblich, dass einzelne Interessensgruppen intensiv warben.
Frauen in der Ulmer Stadtpolitik
Mit dem Neubeginn der Demokratie stand auch Frauen die politische Mitwirkung wieder offen. Zwar stellten sie die Bevölkerungsmehrheit, doch gelang 1946 keiner von elf Kandidatinnen der Einzug in den Gemeinderat. Erst 1947 wurde mit Herta Wittmann wieder eine Stadträtin gewählt.
Die Lebensrealität der Frauen in der Nachkriegszeit verhinderte ein Engagement in der männerdominierten Welt der Politik. Viele schlossen sich lieber den konfessionellen und karitativen Frauenverbänden an. Dabei legten sie Wert auf Überparteilichkeit und Überkonfessionalität. So wurde 1948 der “Überparteiliche Frauenarbeitskreis” gegründet, der aus einem Frauenaussprachekreis an der vh hervorging und sich auch für die Einrichtung von Kindertagesstätten stark machte, um berufstätige Mütter und Witwen zu entlasten.
Zusammen mit dem Verein “Frauenbildung-Frauendienst” wollte er Frauen in ihrem Alltag unterstützen, den Erfahrungsaustausch und das staatsbürgerliche Bewusstsein der Frauen fördern sowie behördliche Maßnahmen und Gesetze kritisch beleuchten. Beide gehörten zu den ersten Mitgliedsvereinen des “Württembergischen Frauenparlaments”.

Weitere Abbildungen
- Abbildung 1: Herta Wittmann, die erste und zunächst einzige Stadträtin im Ulmer Gemeinderat der Nachkriegszeit. Sie kandidierte für die FDP/DVP, wurde am 7.12.1947 gewählt und blieb bis zu ihrem frühen Tod 1960 Stadträtin. Sie engagierte sich im Wirtschafts- und Bauausschuss. Erst ab 1953 wurden weitere Frauen in den Gemeinderat gewählt.
- Abbildung 2: Die Aktivitäten der langjährigen Vorsitzenden des Vereins “Frauenbildung-Frauendienst”, Cecilie von Beöczy, gingen weit über Ulm hinaus. Als Vertreterin des “Württembergischen Frauenparlaments” saß sie u.a. acht Jahre im Stuttgarter Rundfunkrat. Auf Bundesebene war sie im “Deutschen Frauenring” Mitglied vieler Ausschüsse.© Privatbesitz Ines Metcalfe
- Abbildung 3: Im Juli 1953 eröffnete der “Überparteiliche Frauenarbeitskreis” nach langer Überzeugungsarbeit in der Beyerstraße 14 das im Volksmund “Drachenburg” genannte Wohnheim für 58 berufstätige, alleinstehende Frauen. 1954-1956 entstand ein zweites Bauprojekt am Karlsplatz mit weiteren 49 Wohnungen.
- Abbildung 4: Die jüngere Frauengeneration schloss sich im “Überparteilichen Frauenarbeitskreis” zusammen. Zu den 17 Gründungsmitgliedern gehörten Else Fried, Helga Wiegandt, die spätere langjährige Vorsitzende Gertrud Brandt, Anneliese Bilger-Geigenberger, Elisabeth Walser und die Stadträtin Herta Wittmann.
- Abbildung 5: Um den Frauen den Vergleich der Oberbürgermeisterkandidaten zu erleichtern, lud der “Überparteiliche Frauenarbeitskreis” 1948 Robert Scholl, Wilhelm Schöneck und Theodor Pfizer ein. Angesichts der großen Resonanz wurden die Frauenwahlabende in Zusammenarbeit mit anderen Ulmer Frauengruppen noch viele Jahre fortgesetzt.
- Abbildung 6: Auf Einladung der Ulmer Parteien bemühten sich bekannte Politikerinnen wie Helene Weber, Marie-Elisabeth Lüders oder Gertrud Bäumer, den Frauen die ständige Wechselbeziehung und Verflechtung von lokaler Politik und ihrer eigenen Lebenswelt vor Augen zu führen und sie zur demokratischen Beteiligung in ihrer Kommune zu ermunterten.
Neue Formen gelebter Demokratie
Unter dem Motto “nicht verwalten, sondern gestalten” sollte das Miteinander von Bürgerschaft, Stadtspitze und Verwaltung gestärkt werden. In den Stadtteilen wurden Bürgerversammlungen veranstaltet. Einzigartig in Deutschland waren die von Pfizer initiierten jährlichen Bürgerinnenversammlungen, in denen die Ulmerinnen ihre Anliegen vortrugen. Regelmäßige OB-Sprechstunden, der Neujahrsempfang im Rathaus und die Jungbürgerfeiern sollten helfen, Schranken abzubauen.
Die besondere Aufmerksamkeit galt der jungen Generation. Ab Juli 1945 durften sich Jugendliche unter kirchlicher oder karitativer Aufsicht treffen. Ab Herbst 1945 wurden die ersten Jugendgruppen zugelassen, so die konfessionellen Jugendverbände, die Gewerkschafts- und Sportjugend und die Naturfreunde. Im Stadtjugendausschuss (später: Stadtjugendring) wurden die Gruppen zusammengefasst. 1947 wurden erstmals Vertrauensschüler und Elternbeiräte gewählt. Die ersten Schülerräte nahmen 1951 ihre Arbeit auf. Die ersten Schülerzeitungen entstanden, ein Arbeitsausschuss der Ulmer Schüler sowie ein Politischer Arbeitskreis Oberschulen folgten. Das gewachsene demokratische Bewusstsein zeigte sich 1953 beim Streik der Kepler-Oberschüler, dem ersten im späteren Baden-Württemberg.
Weitere Abbildungen
- Abbildung 1: OB Pfizer belebte den traditionellen Schwörmontag in einem demokratischen Sinne neu. Am 8.8.1949 veranstaltete er den ersten offiziellen Schwörmontag, seit 1954 vom Balkon des wiedererrichteten Schwörhauses, bis 1802 Ort des alljährlichen Schwörakts. Die Bürgerschaft hatte ihn schon im Jahr zuvor inoffiziell gefeiert.
- Abbildung 2: Innerhalb der Stadtverwaltung führte Pfizer Teamarbeit ein. Er etablierte regelmäßige Besprechungen mit Amtsvorständen und Mitarbeitern. Um Organisationsmängeln abzuhelfen, wurde die Verwaltung neu strukturiert. Die 1951 eingeführte arbeitsethische “Allgemeine Dienstordnung” erntete bundesweit höchstes Lob.
- Abbildung 3: Mit 360 Teilnehmern war das erste Jugendforum ein großer Erfolg. Wenn auch die Diskussionen noch etwas holprig waren, so erwartete man für die Zukunft doch gute Anregungen. Das Interesse erlahmte in der Folge jedoch rasch. Militärgouverneur Capell half dabei, das Forum zu etablieren.
- Abbildung 4: ungsozialisten, Jungdemokraten und Junge Union schlossen sich am 25.6.1951 zur Ortsgruppe des “Rings politischer Jugend” zusammen, der junge Menschen für die Politik begeistern wollte. Kurz vor der Abstimmung über den Südweststaat setzten sie mit einer Luftballonaktion ein publikumswirksames Zeichen.
- Abbildung 5: Gegen die “Ohne-mich”-Haltung griff Pfizer 1952 die Idee der Jungbürgerfeiern auf. Auf ihrer “politischen Geburtstagsfeier” wurde den Jungbürgern eine Urkunde überreicht, die sie an ihre Mitverantwortung für das Gemeinwesen erinnerte. Die erfolgreichen Feiern wurden länger als 40 Jahre beibehalten.
- Abbildung 6: Nach den im Mai 1946 lizensierten sozialdemokratischen “Falken” gründeten sich im Frühjahr 1947 die “Junge Union” und die Jungdemokraten. Der kommunistischen “Freien Deutschen Jugend” wurde 1950 wegen demokratiefeindlicher Tendenzen die Lizenz als Jugendorganisation wieder entzogen.
- Abbildung 7: Auf Initiative junger Sozialdemokraten entstand der überparteiliche, überkonfessionelle und koedukative “Schwäbische Jugendbund”. Neben Freizeitangeboten organisierte dieser Vorträge und Diskussionsrunden mit einzelnen Lokalpolitikern und engagierte sich auch bei übergreifenden Jugendprojekten.
Demokratisierung und westlicher Lebensstil
Von der amerikanischen Militärregierung wurden demokratische Mitwirkungsformen gefördert. Nach dem Vorbild der amerikanischen Townhall-Meetings wurde ab Oktober 1946 der Ulmer Bevölkerung Gelegenheit gegeben, den versammelten Amtsträgern ihre Sorgen vorzutragen und eigene Lösungsvorschläge zu unterbreiten. Autoritäre Strukturen und Obrigkeitsgläubigkeit sollten so abgebaut werden.
In einem tiefgreifenden Kulturtransfer wurde die Ulmer Öffentlichkeit in den ersten Jahrzehnten nach dem Krieg mit dem amerikanischen way of life, mit Musik, Kunst, Literatur, Filmen, Produkten, Kultur, Bildern, Symbolen und nicht zuletzt auch Ideen und Wertvorstellungen vertraut gemacht.
Dieser Transfer wurde aktiv gefördert. Hierzu diente u.a. das Ulmer Amerikahaus, das aus einer amerikanischen Lesestube hervorging. Es gab wöchentliche Vorträge in englischer Sprache, Diskussionsrunden, Film- und Diavorführungen für Schüler, Literaturveranstaltungen und Musikabende mit Livemusik oder in Form von Schallplattenkonzerten. Man verstand sich als Spielwiese demokratischer Kultur. 1951 zählte das Amerikahaus knapp 234.000 Besucher.

Weitere Abbildungen
- Abbildung 1: 3.000 Bände Literatur, Nachschlagewerke sowie deutsche und amerikanische Presseerzeugnisse standen ab Mitte September 1946 kostenlos im Amerikahaus in der Taubengasse (heute Marktplatz 9) zur Verfügung. Erstmals konnte man sich seine Lektüre selbständig am Regal aussuchen und auch in der NS-Zeit verbotene Autoren lesen.
- Abbildung 2: Seit dem Sommer 1949 versorgte das Book-Mobile, der Bücherbus des Amerikahauses, die Ulmer mit deutscher und englischer Literatur. Nach anfänglicher Skepsis erfreute es sich größter Beliebtheit. Häufig waren bereits nach dem ersten Halt alle Bücher verliehen. Nach der Ausleihe wurden Kultur- und Dokumentarfilme gezeigt.
- Abbildung 3: Die amerikanische Militärregierung rief 1948 die Veranstaltungsreihe “Das Volk fragt, die Beamten antworten” ins Leben. Oberbürgermeister, Landrat, Vertreter von Stadtverwaltung, Militär- und Landesregierung mussten zu allen vom Publikum gewünschten Themen Stellung nehmen.
- Abbildung 4: 1953 zog das Amerikahaus von der Taubengasse in die Frauenstraße, wurde jedoch schon ein halbes Jahr später geschlossen. Einem engagierten Kreis aus Bürgerschaft und Stadtverwaltung gelang es, wenigstens die Bibliothek für Ulm zu erhalten, die schließlich an die heutige Stadtbibliothek überging.
- Abbildung 5: Unter dem Dirigenten und Musikkritiker Jerome Pastene erlebte das Amerikahaus einen Aufschwung. Bibliothek und Programmangebot wurden erweitert. Er gründete den “Verein der Freunde und Feinde moderner Musik” und führte erstmals Gershwins “Rhapsody in Blue” in Ulm auf. 1949 organisierte er das erste große internationale Jugendtreffen.
- Abbildung 6: Für die nichtorganisierte Jugend wurde 1948 von der Militärregierung in der Karlstraße das “Haus der Jugend” eingerichtet. Sport, Spiel, handwerkliche Kurse, Ausstellungen und ein vom Amerikahaus eingerichtetes Jugendlesezimmer boten Abwechslung und Information. Wegen Kürzung der Gelder wurde das Haus 1951 aufgegeben.
- Abbildung 7: Die ersten Veranstaltungen des “Ulmer Forums” zu “Wiederaufbau”, “Ernährungsproblem” und “Schulreform” fanden ein lebhaftes Echo. Später flaute das Interesse ab. Kritiker beklagten die mangelnde Diskussionskultur: Unsachlich, ausfällig, dem freien Meinungsaustausch in keiner Weise dienlich.
- Abbildung 8: Im August 1947 wurden hier die ersten Württembergisch-Badischen Meisterschaften im Seifenkistenrennen veranstaltet. Ab 1949 wurdeder Wettbewerb dann zonenweit ausgetragen. Dem Sieger winkte ein Besuch in den Vereinigten Staaten. Die Idee war, fairen Sportsgeist in der Jugendarbeit zu fördern.
- Abbildung 9: Das erste Seifenkistenrennen, das zum Vorbild aller Rennen in der amerikanischen Besatzungszone wurde, startete in Ulm am 1.6.1947 auf Höhe der Boelckekaserne. Tausende von Zuschauern säumten die Rennstrecke, als die 88 Fahrer und eine Fahrerin den Kuhberg hinuntersausten. Der Sieger erhielt einen neuen Anzug, der Zweitplazierte ein CARE-Paket.
Auseinandersetzung mit nationalsozialistischen Verbrechen
Die amerikanische Militärregierung wollte die Demokratie durch ein Programm der Umerziehung (reeducation) und Neuorientierung (reorientation) der Deutschen absichern. Durch Meldebögen und Spruchkammerverfahren sollte eine Entnazifizierung umgesetzt werden. Weniger als 10 % der bearbeiteten Meldebögen wurden als “vom Gesetz betroffen” beurteilt. Je nach politischer Belastung der Betroffen wurden diese in Hauptschuldige, Belastete, Minderbelastete, Mitläufer und Entlastete eingestuft und zu Sühnemaßnahmen herangezogen.
1958 bildete den Anfang der offiziellen Erinnerung in Ulm an das nationalsozialistische Unrecht: Aus Anlass des 20. Jahrestags der Pogromnacht wurde in einer öffentlichen Veranstaltung am Ort der 1938 geschändeten und abgebrochenen Synagoge eine Gedenktafel enthüllt, die an die Verfolgung der jüdischen Ulmerinnen und Ulmer erinnert. 1958 gab OB Pfizer eine wissenschaftliche Dokumentation über die Verfolgung und Ermordung der Ulmer Juden in Auftrag – als erste Stadt in Baden-Württemberg. Im selben Jahr fand am Ulmer Schwurgericht der Einsatzgruppen-Prozess statt, der eine Zäsur im Umgang mit nationalsozialistischen Verbrechen darstellte und ein neues Selbstverständnis nach Jahren des Verschweigens und der Verdrängung kennzeichnete.

Weitere Abbildungen
- Abbildung 1: Ehemalige NSDAP-Mitglieder und Funktionsträger bekamen als Strafarbeit die Mitwirkung bei der Entschuttung auferlegt. Die Sühnemaßnahmen wurden bald wieder eingestellt, da angesichts des Fachkräftemangels eine schnelle Wiedereinstellung der vom Dienst Suspendierten angestrebt wurde.
- Abbildung 2: Das “Gesetz Nr. 104 zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus” vom 5.3.1946 sah vor, dass jeder über 18 Jahre alte Deutsche einen Meldebogen auszufüllen und bei der Spruchkammer einzureichen hatte.
- Abbildung 3: Die Spruchkammer tagte im Justizgebäude in der Olgastraße. Als Beisitzer wurden Vertreter der zugelassenen Parteien bestellt. Die meisten Urteile wurden nach Aktenlage gefällt. Sitzungstermine und Urteilsspruch wurden in der Presse veröffentlicht. Bei Schuldsprüchen konnten Geldbußen, Sonderarbeit und gegebenenfalls auch Arbeitslager verhängt werden.
- Abbildung 4: Belastungsmaterial und aussagewillige Zeugen waren schwer zu finden. Angst vor einer Rückkehr der Nazis nach dem Abzug der Amerikaner, eigene Verstrickungen ins System und Gleichgültigkeit begünstigten milde Urteile. Die als “Persilscheine” bezeichneten Entlastungsaussagen Dritter waren verbreitet.
- Abbildung 5: Als Anlaufstelle für die überlebenden KZ-Inhaftierten wurde im Mai 1945 in Eigeninitiative der Opfer eine Betreuungsstelle eingerichtet. OB Scholl rief die Bevölkerung zu Spenden auf.
- Abbildung 6: Unter auffallend großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde 1958 die Erinnerungstafel an die frühere Synagoge enthüllt. In seiner Rede sprach OB Theodor Pfizer von einer Schuld, die nie vergehen werde.
Gemeinderat, Gremien und Debatten
Das wichtigste politische Gremium der Stadt ist der Gemeinderat. Dieser bestimmt und kontrolliert die Arbeit der Verwaltung und überwacht die Ausführung der Beschlüsse. Er besteht aus dem Oberbürgermeister als Vorsitzendem und 40 ehrenamtlich tätigen Stadträtinnen und Stadträten, die alle fünf Jahre von den wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern gewählt werden. Alle wichtigen Entscheidungen in der Stadt wurden vom Gemeinderat beschlossen, so z.B. neue Wohngebiete, das Industriegebiet im Donautal, die Wissenschaftsstadt oder das Stadthaus. Manche Entscheidung wurde auch zurückgenommen: Die 1948 fast einstimmig beschlossene Neue Straße wurde schon bald als Verkehrsproblem wahrgenommen und schon 1979 ging es darum, wie die „Zäsur der Neuen Straße städtebaulich korrigiert werden“ könne. Mit der “Neuen Mitte” und der Eröffnung der Sammlung Weishaupt wurde 2007 die Neugestaltung abgeschlossen.
Wichtige weitere Mitwirkungsgremien sind:
– Die gewählten Ortschaftsräte, die bei den örtlichen Verwaltungen Entscheidungen treffen, die die jeweiligen Ortschaften betreffen.
– In den Ortsteilen die Regionalen Planungsgruppen (RPG).
– Für Jugendliche das Jugendparlament Ulm und der Stadtjugendring.
– Der Internationale Ausschuss.
Und nicht zuletzt sind Parteien und Wählergemeinschaften für die politische Mitwirkung von großer Bedeutung.
Weitere Abbildungen
Demonstrationen, Bürgerinitiativen und Bürgerentscheide
Schon früh wurden politische Einflussmöglichkeiten außerhalb der Institutionen wahrgenommen, so in Form von Demonstrationen (z. B. Ulmer Schülerstreik 1953, Friedensbewegung seit 1956), Vereinen und Bürgerinitiativen (“Ulmer Bürger-Aktion Hallenbad” 1967).
Die Formen des Protests erweiterten sich in den 1970er Jahren durch Camps im öffentlichen Raum, Sitzblockaden und die Menschenkette der Friedensbewegung 1983.
Bürgerbegehren und Bürgerentscheide bieten eine Möglichkeit der Einflussnahme. Durch sie können auch Beschlüsse des Gemeinderats und der Verwaltung revidiert werden. Wenn mindestens 7 % (früher 15 %) aller wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger das Bürgerbegehren mit ihrer Unterschrift unterstützen, kann ein Bürgerentscheid eingeleitet werden. Mit einem Quorum von 20 % (früher 30 %) und der Mehrheit der abgegebenen Stimmen ist ein Bürgerentscheid verbindlich.
Drei wichtige Bürgerentscheide gab es in Ulm:
Am 20.9.1987 verfehlten die Gegner des Stadthauses bei einem Bürgerentscheid das erforderliche Quorum.
Am 16.12.1990 wurde die bereits beschlossene Untertunnelung der Neuen Straße verhindert.
Nachdem der Bürgerentscheid vom 11.7.1999 zum Ausbau des Straßenbahnnetzes das Quorum nicht erreichte, die Gegner aber mit 51 % die Mehrheit hatten, entschied der Gemeinderat am 29.9.1999 mit knapper Mehrheit, dem Ergebnis des Bürgerentscheids nicht zu folgen.
Neuere Formen sind in den zurückliegenden Jahren auf Basis sozialer Netzwerke wie Twitter, Facebook, Instagram oder Whatsapp entstanden.

Weitere Abbildungen
OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
Stadtarchiv Ulm (14. Oktober 2025). Ausstellung „Demokratie in Ulm: 75 Jahre Ulmer Gemeinderat 1946″ ULMA. Abgerufen am 16. November 2025 von https://ulmarchiv.hypotheses.org/2946




























































































